Tag 7-14: Türkei – von West nach Ost nach West nach Süd.

Tag 7-14: Türkei – von West nach Ost nach West nach Süd.

Frisch geduscht (das war mittlerweile auch bitter nötig) befinden wir uns gerade in einem Hotel in Adana ganz im Süden der Türkei. Elmo, Bertha und Ole haben wir letzte Nacht auf die Fähre nach Israel gebracht und uns danach die letzten Stunden in der Hotellobby um die Ohren gehauen. Mittlerweile ist der letzte Tag in der Türkei angebrochen, in ein paar Stunden steigen wir in den Flieger nach Tel Aviv. Die freie Zeit wollen wir nutzen um euch ein bisschen über die letzten Tage zu erzählen.

Tag 7: Richtung Osten und jede Menge Asphalt.

Zwei Tage Großstadt lagen hinter uns. Was bedeutete, dass es mal wieder Zeit für einige Kilometer auf türkischen Schnellstraßen wurde. Für die 600km haben wir den ganzen Tag gebraucht, erst spät Abends sind wir im Fahrerlager in Boğazkale in Zentralanatolien angekommen. Mehr gibt es zu dem Tag eigentlich nicht zu sagen, außer das uns Carsten mit einer Gesangseinlage etwas die lange Fahrt versüßt hat.

Tag 8: Boğazkale, Ankara und viel Staub und Adrenalin.

Nach einem ausgiebigen Frühstück im Sonnenschein und der Einweihung unserer Outdoor-Dusche ging es heute mit allen Fahrzeugen ins Gelände. Schmale und steinige Feldwege führten uns dabei durch abgelegene Dörfer und wunderschöne grüne Landschaften. Einige Kinder und Erwachsene stürmten auf die Straße, um das Schauspiel zu beobachten.

Elmo und Bertha schlugen sich in dem Gelände gut, Ole jedoch machten die großen Steinbrocken etwas zu schaffen. Ein kurzes Krachen und schon schleifte der Unterbodenschutz am Untergrund und musste unter reger Publikumsbeteiligung vor Ort entfernt werden. Eine aufgerissene Ölwanne wäre aber schlimmer gewesen.

Nächstes Tagesziel war die türkische Hauptstadt Ankara. Dort wurden wir erstmal freundlicherweise von der Polizei eskortiert, nachdem wir, zusammen mit einem anderen Team, etwas planlos und verloren in der Gegend rumstanden. Beim anschließenden LeMans-Start auf einem großen staubigen Parkplatz mitten in der Stadt waren unsere 4 Jungs mit Elmo und Bertha eindeutig die Sieger der Herzen. Es wurden vorher schon Wetten auf den Sieg der Feuerwehr abgeschlossen, die geballten 7,5 Tonnen Gesamtgewicht sind dann wohl aber doch etwas schwerfällig, wenn es um möglichst zügige Beschleunigung geht. Überraschenderweise flogen keine Autoteile durch die Gegend, einzig die Geräusche von aufheulenden Motoren und quietschenden Reifen durchdrangen die staubige Luft um uns herum.

Unser Fahrerlager für die Nacht befand sich südlich der Hauptstadt in Haymana auf 1.250m Höhe.

Tag 9: Auf der Suche nach dem berühmtesten Kebap der Welt.

Der rechte Vorderreifen von Elmo machte uns etwas Sorgen. Der Gummi war an einigen Stellen spröde und gerissen, eine längere Weiterfahrt wollten wir damit nicht riskieren. Mit dem klassischen Werkzeug zum Reifenwechseln kommt man bei einem Magirus Deutz aber nicht weit, es scheitert ja bereits schon am Wagenheber. Hilfe fanden wir wiedermal in einer Werkstatt am Straßenrand.

Eine der Tagesaufgaben bestand in der Suche nach dem berühmtesten Kebap der Welt. Zusammen mit dem Team Kamelroas, die wir (oder sie uns?) unterwegs aufgegabelt haben, machten wir uns auf die Jagd nach Fleisch, Brot, Soße und viel brauner Butter – ganz banal die Zutaten für den berühmten Iskender Kebap. Den fanden wir dann auch in Bursa, auch wenn er uns geschmacklich nicht ganz so überzeugt hat.

Das Tagesziel in Balıkesir erreichten wir mal wieder im Dunkeln.

Tag 10: Ein gerissener Abgaskrümmer und deutsch-türkische Freundschaft.

Etwas planlos haben wir das Frühstück vor Ort verpasst, was nicht so schlimm gewesen wäre, hätten wir auf den vielen Fotos der anderen Teams nicht gesehen, was für Köstlichkeiten dort aufgetischt wurden. Schon alleine bei dem Gedanken an Oliven, Humus, Köfte und diversen eingelegten Köstlichkeiten läuft uns gerade das Wasser im Mund zusammen.

Wir aber haben uns nach einem Frühstück in einem kleinen Café im Stadtzentrum auf den direkten Weg nach Uşak gemacht. Die Straße führte uns entlang eines Sees, wo wir eigentlich ein paar Stunden im Gelände verbringen wollten. Aber, neuer Tag, neuer Werkstatttermin. Elmos Abgaskrümmer war gerissen und musste geschweißt werden. Eins der wenigen Dinge, die wir nicht mithatten, ist ein Schweißgerät. Hat Sascha doch glatt vergessen. Zum Glück, sonst wären wir nicht in den Genuss von unfassbarer Hilfsbereitschaft und Gastfreundschaft gekommen. Mehrere Stunden verbrachten wir in der Werkstatt, bekamen Essen und Trinken und einen neuen Flansch für den Auspuffkrümmer. Wir sind hier jeden Tag auf’s Neue von der Freundlichkeit der Menschen überrascht. Es ist definitiv eine Reise, von der wir viel mit Nachhause nehmen werden: Erinnerungen, Gedanken, Emotionen und Eindrücke.

Auf einem Picknickplatz in Uşak angekommen versackten wir mit Team Fehlzündung, Team Ooglep, Team Kamelroas und Team 101 Nacht für einige Stunden an unserem Lagerfeuer.

Tag 11: Es kommt halt doch nicht immer auf die Größe an.

Eine Offroad-Tour durch den zweitgrößten Canyon der Welt, dem Ulubey Canyon, entpuppte sich leider als etwas enttäuschend. Wurde am Anfang noch gerätselt, ob die Feuerwehr überhaupt durchpassen wird, war es am Ende doch ziemlich unspektakulär. Dafür entschädigte die Aussicht und die anschließende Fahrt durch wunderschöne Bergwelten. Und dem Staub sei Dank sind unsere Autos jetzt endlich als Rallyefahrzeuge erkennbar.

Das Ziel für den Abend war eine kleine Stadt in Küstennähe. Abseits der Schnellstraßen gab die Landschaft den Blick auf Berge und weite Weideflächen frei, komplett anders wie noch 24h zuvor.

Tag 12: Ein Tag für’n Arsch.

Oder auch: Pauschaltourismus lässt grüßen. Nachdem wir bei Ole beide Vorderreifen wechseln mussten, hatten wir bis zum Start um 14Uhr nur noch gut 2 Stunden. Die Zeit verbrachten wir damit, uns in einem Boot zum Strand chauffieren zu lassen, wo uns nur ein paar Minuten blieben, um die Aussicht zu genießen.

Der eigentliche Horror folgte aber am späten Abend. Eigentlich hätte es schon beim Namen „Side“ klingeln müssen, einem der Urlaubsorte der türkischen Mittelmeerküste. Leuchtreklame in Deutsch, Preise in Euro, Hotelbunker in allen Größen und Formen und buntes Animationsprogramm sind eigentlich genau die Dinge, die man bei so einer Reise nicht erwartet. Wir aber steckten mit Elmo, Bertha und Ole mittendrin. Hier zeigte sich die Türkei von einer komplett anderen Seite, als die, die wir die letzten 7 Tage gesehen und erlebt haben. Während bei Tanja und Elisa die Vernunft siegte, versuchten die Jungs das Beste aus der Situation zu machen und betäubten den Schock mit dem Konsum diverser alkoholischer Getränke.

Tag 13: Hangover Teil 4.

Auch wenn sich am Morgen kein Baby in der Feuerwehr befand, Mike Tyson nicht seinen Tiger zurückforderte und niemand irgendwelche dauerhaften Gesichtsbemalungen hatte, waren die Jungs von der letzten Nacht doch etwas gezeichnet.

Die nächsten Stunden führte uns die Straße direkt an der Küste entlang, viel Zeit zum Genießen blieb uns leider nicht. Für die knapp 420km brauchten wir gut 9 Stunden und wir mussten diesmal pünktlich sein. Ab 21.00 Uhr wartete die Fähre in Mersin auf uns, etwas traurig verluden wir bis spät in die Nacht hinein die Autos auf das Schiff.

Tag 14: Pause und ein kurzes Goodbye.

Die letzten Stunden der vorangegangenen Nacht verbrachten wir schlafend mit einigen Teams in der Hotellobby. Wir vermissen unsere 3 Autos, die sich gerade irgendwo im Mittelmeer auf Höhe Zypern befinden. Wir vermissen unsere gemütlichen Betten, unser Zuhause auf Rädern, unsere Feuerschale und die Bierbank. Passend zur Stimmung regnet es gerade in Strömen und wir haben Zeit, unsere Gedanken zu sortieren und fehlenden Schlaf nachzuholen.

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4 Comments

  • Freiday 20. Mai 2017 at 20:54

    Danke

    • Elisa Author 2. Juni 2017 at 20:14

      Bitte 😉

  • Peter Jansen 24. Mai 2017 at 10:29

    Hallo,
    weiterhin alles Gute. Ich sehe gerade, dass ein Teammitglied aus Mindelheim kommt. Bitte nach Rückkehr dem Mindelheimer Kollegen meinen Grüße bestellten. Wir kennen uns aus der gemeinsamen Arbeit in einem Ausschuss.
    Viel Freude noch und weiterhin eine gute Fahrt. Gruß aus Erkelenz: Peter Jansen
    Gruß
    aus Erkelenz.

    • Elisa Author 2. Juni 2017 at 20:16

      Wird so weitergegeben. 🙂

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